Im Fokus: Die Arbeit des DWIH San Francisco im Jahr 2022

Podiumsdiskussion © DWIH San Francisco

In seinen ersten Monaten hat das neue DWIH in San Francisco wichtige Schritte auf dem Weg zu einem gefragten Akteur an der US-Westküste unternommen und sich einen Namen als Vermittler zwischen US-amerikanischen und deutschen Innovationstreibern gemacht.

Gelungener Start

Zum Auftakt seines offiziellen Programms richtete das DWIH San Francisco eine Besucherreise aus. Vom 27. bis zum 29. April hatten insgesamt 37 geladene Gäste – Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und US-amerikanischen Politik sowie aus Forschung und Wissenschaft beider Länder – die Gelegenheit, potenzielle Partnerorganisationen vor Ort kennenzulernen. „Wir hatten den Anspruch, sehr komprimiert in drei Tagen die Innovations- und Forschungslandschaft der Bay Area abzubilden“, berichtet Dr. Zahar Barth-Manzoori, Direktorin des DWIH San Francisco. Ebenfalls auf dem Programm standen Besuche des Technologiezentrums Autodesk und der Universität Stanford. „Wir wollten vermitteln, wie eine US-amerikanische Elite-Hochschule tickt.“ Am Abend des 29. April folgte dann eine große Eröffnungsgala im Exploratorium in San Francisco, bei der neben der deutschen Delegation auch zukünftige Partner und Unterstützer vertreten waren.

Die Zukunft des Silicon Valley

Die Bay Area gilt nach wie vor als eine der innovativsten Regionen der Welt. Dennoch unterliegt auch sie einem Wandel. Der US-Thinktank Bay Area Council of Economics hat die abklingende Coronapandemie zum Anlass für eine Studie genommen. Die Frage: Wie beurteilen ausländische Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen das Potenzial des Innovations-Hotspots nach COVID-19? Vorgestellt wurde der Report, der auf ausführlichen Interviews mit zentralen internationalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern vor Ort basiert, am 18. Mai 2022 in Kooperation mit dem DWIH San Francisco. „Das hat uns extrem geholfen, schnell mit der gesamten internationalen Community in der Region in Kontakt zu treten“, erzählt Zahar Barth-Manzoori. „Jeder wusste plötzlich, wer wird sind.“ Zu den Teilnehmenden zählten unter anderem Vertreterinnen und Vertreter aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Österreich und Südkorea.

Mobilität neu denken

Ein wichtiges Ziel der DWIH ist es, Akteure aus Fachcommunitys miteinander zu vernetzen. Bereits seit 2017 organisiert die AHK San Francisco den German-American Mobility Dialogue, ein transatlantisches Format, das sich der Frage widmet, wie Mobilität insbesondere angesichts der Klimakrise neu gedacht werden kann. 2022 beteiligte sich erstmals das DWIH San Francisco als Ko-Organisator an der Veranstaltung, die am 30. August im Exploratorium stattfand. Mobilitätsexpertinnen und -experten aus dem akademischen, industriellen und öffentlichen Sektor erörterten zentral die Frage nach der adäquaten Reaktion auf bestehende und zukünftige Krisen, durch die auch die globalen Lieferketten der Automobilindustrie unter Druck geraten.

Erstes Falling Walls Lab in Berkeley

Am 28. September 2022 organisierte das DWIH San Francisco sein erstes Falling Walls Lab. Das weltweit stattfindende Pitch-Event für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird von den DWIH genutzt, um Nachwuchsforscherinnen und -forscher in den jeweiligen Ländern zu unterstützen. „Die Resonanz auf unsere Ausschreibung war großartig“, so Zahar Barth-Manzoori. „Wir hatten sehr viele gute Bewerbungen, spannende Pitches und eine tolle Jury.“ Moderiert wurde die Veranstaltung von Hanni Geist, Programmleiterin des DWIH San Francisco. Für sie war das Falling Walls Lab auch eine gute Gelegenheit, das noch neue DWIH auch bei der Zielgruppe der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bekannter zu machen.

Start-up-Förderung für Hochschulen

Wie alle anderen Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser setzt sich auch das DWIH San Francisco für die Förderung von Start-ups ein. Mit der Veranstaltung Transatlantic University Accelerator Matchmaking am 2. November 2022 wurde dabei eine besondere Zielgruppe in den Fokus genommen: die Start-up-Zentren deutscher Hochschulen. „Unser Anspruch ist es, Förderprogramme speziell für diese Multiplikator*innen zu entwickeln“, erklärt Zahar Barth-Manzoori. „Wenn junge Forscherinnen und Forscher aus der Hochschule heraus gründen, ist das ja in der Regel die ganz frühe Phase der Produktentwicklung. Sie sind dann sehr stark mit ihrer Idee und deren Umsetzung beschäftigt, haben kaum Kapazitäten, einmal nach rechts oder links zu schauen.“ Gerade dies würde ihnen und ihren Ideen aber nachweislich guttun. „Eine Internationalisierung in der frühen Phase der Ausgründung hat bewiesenermaßen sehr viele Vorteile.“ Um dies zu unterstützen, hat das DWIH San Francisco ein Online-Matchmaking entwickelt, das US-amerikanische Universitäten an der Westküste mit deutschen Hochschulen zusammenbringt.

Klaus Lüber